Adscharien ist eine Autonome Republik GeorgiensAdscharien ist eine Autonome Republik Georgiens, begrenzt von der Trkei im Sden und dem Schwarzen Meer im Westen. Die Adscharen sind ethnische Georgier, die sich zum Islam bekennen. Adscharien war seit altersher ein Teil Georgiens. Die seldschukischen Trken besetzten das Gebiet im 11. Jahrhundert, die Mongolen im 13. Jahrhundert. Georgien verlor das Territorium 1635 an das Osmanische Reich. In dieser Zeit konvertierten viele seiner Einwohner zum Islam. Als Ergebnis des Berliner Kongresses wurde Adscharien am 13. Juli 1878 Russland zugeschlagen. Im Friedensvertrag von Brest-Litowsk trat die Sowjetunion das Land an die Trkei ab. Nach der Niederlage der Mittelmchte wurde es von Grobritannien besetzt. Nach dem trkisch-sowjetischen Vertrag von Kars 1921 wurde Adscharien der Sowjetunion eingegliedert. Es wurde als Adscharische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik Teil der Georgischen Sozialistischen Sowjetrepublik. Die Ursachen der Grndung einer Autonomen Republik sind nicht ethnischer Natur, da Georgier und Adscharen der gleichen Volksgruppe entstammen. Es wird vielmehr angenommen, dass die Moskauer Zentralregierung verhindern wollte, dass Georgien eine vollstndige Kontrolle ber die wichtigen Schwarzmeerhfen gewinnt. Zudem wurde versucht, die kommunistischen Tendenzen unter den in der Trkei lebenden ethnischen georgischen Muslimen zu verstrken. Anders als in Georgien uerte sich die Unabhngigkeitsbewegung Adschariens nicht brgerlich-demokratisch, sondern in einer anti-georgischen Allianz von Separatisten und Kommunisten. Am 22. April 1990 demonstrierten Separatisten mit roten Fahnen auf dem Leninplatz in Batumi fr eine staatliche Unabhngigkeit Adschariens. Bei den georgischen Parlamentswahlen im Oktober 1990 erhielten die Kommunisten in Adscharien 56% der Stimmen. ra Abaschidse: Um eine kommunistische Abspaltung Adschariens zu verhindern, bernahm Georgiens frherer Vizeminister fr Versorgungsbetriebe, Aslan Abaschidse, im April 1991 kommissarisch das Amt des adscharischen Parlamentsprsidenten. Er entlie das alte Parlament und verhinderte den Zusammentritt eines neuen. Abaschidse errichtete ein autokratisches lokales Regime, das von Georgien weitgehend unabhngig war. Adscharien wurde von Abaschidses Familie wie ein feudales Frstentum regiert. 1998 wurde er mit 93 % der abgegebenen Stimmen zum Prsidenten Adschariens gewhlt. Dabei half ihm die stille Untersttzung Russlands, das Truppen in Adscharien und anderen sezessionistischen Gebieten Georgiens stationiert hat. Unter der Herrschaft Abaschidses hatte Adscharien eigene Streitkrfte aufgestellt und zahlte keine Steuern an Georgien. Autos, die von Georgien nach Adscharien einfuhren, wurden Grenzkontrollen durch die lokale Polizei unterworfen und mussten Gebhren zahlen. Kritik am Staatschef wurde nicht geduldet. Politische Gegner Abaschidses wurden gettet, aus Adscharien verwiesen oder wegen angeblicher Straftaten vor Gericht gestellt. Verschiedene georgische Fernsehsender durften ihre Programme in Adscharien nicht ausstrahlen. Georgiens frherer Staatsprsident Eduard Schewardnadse hatte Adscharien whrend seiner Amtszeit von 1992 bis 2003 mehrfach besucht, um eine Ausshnung mit Abaschidse zu erreichen. 1995 trat die Partei Abaschidses, die Union fr die demokratische Wiedergeburt (georgisch Demokratiuli Agordsinebis Kavshiri) Georgiens zusammen mit Schewardnadses Georgischer Brgerunion zu den Parlamentswahlen an. Konflikt mit Saakaschwili: Abaschidses Union fr Demokratische Wiedergeburt hatte im 1999 gewhlten georgischen Parlament 30 Sitze. Im Oktober 2003 widersetzte sie sich der Rosenrevolution und stand in Opposition zum georgischen Staatsprsidenten Micheil Saakaschwili und seiner Regierung. Sie war besorgt, dass Saakschwilis Politik die Rechte der adscharischen Regierung beschneiden und Abaschidse schlielich beseitigen knnte. Die neue georgische Regierung hatte versprochen, die Interessen der Autonomen Republik zu wahren, doch sie bestand darauf, das georgische Recht und die Rechte der Zentralregierung auch in Adscharien durchzusetzen. Abaschidse signalisierte Tiflis im Januar 2004 zunchst Kompromissbereitschaft und fhrte erstmals seit Jahren Steuern ab. Eine Abspaltung Adschariens vom georgischen Staat schloss er wie in den vergangenen Jahren aus. Beflgelt vom Erfolg der georgischen Rosenrevolution hatte sich in Adscharien eine breite Opposition gegen die Regierung Abaschidse gebildet. Am 27. Dezember 2003 grndete sich das Oppositionsbndnis Unser Adscharien (georgisch Chveni Adjara). Ihm gehren Vertreter intellektueller Gruppen und Mitglieder georgischer Parteien an. Am 27. Januar 2004 entstand die Oppositionspartei Demokratisches Adscharien. Ihr Vorsitzender ist Eduard Surmanidse, zugleich Mitglied der georgischen Partei Vereinte Nationale Bewegung. Am 3. Februar 2004 hatte auch das georgische Studentenbndnis Kmara! (dt. Genug!), das eine wichtige Rolle bei der Vorbereitung der samtenen Revolution spielte, seine Ttigkeit in Adscharien aufgenommen. Die Regierung Abaschidse versuchte, die Opposition mit Gewalt einzudmmen. Oppositionspolitiker und Journalisten wurden verpgelt, Oppositionsbros verwstet. Dabei trat eine von Abaschidse aufgestellte paramilitrische Miliz in Erscheinung, die von der Bevlkerung wegen ihrer schwarzen Bekleidung Men in Black genannt wurde. Im Mrz 2004 spitzte sich der Konflikt zwischen Adscharien und der georgischen Regierung erneut zu. Prsident Saakaschwili verlangte die unmittelbare Kontrolle ber den Hafen von Batumi sowie die Zollbehrden. Am 14. Mrz verweigerte Adscharien dem Prsidenten die Einreise. Georgien verhngte im Gegenzug eine Teilblockade ber Adscharien. Bis auf Russland stellte sich die internationale Gemeinschaft hinter Saakaschwili. Am 18. Mrz 2004 rumte Regierungschef Abaschidse der Zentralregierung die Kontrolle ber den Hafen, den Zoll, die Grenzen, die Kommunikation und die Staatsfinanzen Adschariens ein. Er verpflichtete sich, die paramilitrischen Milizen in Adscharien zu entwaffen, freie und demokratische Wahlen sowie die Meinungsfreiheit zu garantieren. Trotz des Einlenkens Abaschidses kam es immer wieder zu Spannungen zwischen Batumi und Tiflis. Entgegen ihren Zusicherungen verstrkte die adscharische Fhrung ihre paramilitrischen Verbnde. Whrend der georgischen Parlamentswahlen am 28. Mrz 2004 wurden nach den Angaben der georgischen Zentralregierung in Adscharien Wahllokale berfallen, Stimmen gestohlen und Wahlhelfer mit Gewalt bedroht. Am 24. April 2004 verhngte sie zum dritten Mal innerhalb von fnf Monaten den Ausnahmezustand ber das Land. Machtwechsel: Am 4. Mai kam es in Batumi zu Demonstrationen von Studenten und Oppositionellen gegen die adscharische Regierung. Sie wurden von der adscharischen Regierung mit Gewalt aufgelst. Das georgische Parlament forderte einstimmig den Rcktritt von Adschariens Regierungschef Abaschidse. Prsident Saakaschwili hob den Ausnahmezustand auf und appellierte an die bewaffneten Verbnde, Befehlen der autonomen Regierung keine Folge zu leisten. Am 5. Mai 2004 wuchs die Zahl der Demonstranten von einigen Tausend auf 15.000 an. Groe Teile der Polizei und des adscharischen Innenministeriums verweigerten Abaschidse die Gefolgschaft. Nach Gesprchen des georgischen Prsidenten mit Russlands Prsident Wladimir Putin entzog auch Russland Abaschidse die Untersttzung. Der Vorsitzende des russischen Sicherheitsrats, Igor Iwanow, flog nach Georgien und berzeugte Adschariens Regierungschef, aufzugeben. Am Morgen des 6. Mai trat Abaschidse von seinem Amt zurck und flog gemeinsam mit seinem Sicherheitsminister und seiner Familie nach Moskau ins Exil. Adscharien wurde vorbergehend von einer 20-kpfigen Kommission der Zentralregierung in Tiflis verwaltet. Georgiens Strafverfolgungsbehrden begannen, die frheren Machthaber zur Verantwortung zu ziehen. Im Juni 2004 wurden drei frhere Regierungsmitglieder und der frhere Parlamentssprecher Adschariens wegen Veruntreuung von Steuergeldern festgenommen. Bei den Wahlen zum regionalen Parlament, dem Obersten Rat Adschariens, am 20. Juni 2004 errang die Partei Saakaschwili Siegreiches Adscharien 72,1% der Whlerstimmen (28 Sitze). Von den brigen acht Parteien bersprangen nur Berdsenischwili Republikaner die Sieben-Prozent-Hrde. Sie erzielten 13,5% der Stimmen (zwei Sitze). Am 20. Juli 2004 whlte Adschariens Parlament den bisherigen Direktor der staatlichen Eisenbahn Georgiens, Lewan Warschalomidse, zum Premierminister der Autonomen Republik. Er geriet zehn Monate nach seiner Amtseinfhrung unter Verdacht, Schlsselpositionen seiner Regierung mit Familienangehrigen besetzt zu haben. Die Autonomie Adschariens wurde am 1. Juli 2004 gesetzlich eingeschrnkt. Der adscharische Premierminister wird danach auf Vorschlag des georgischen Prsidenten gewhlt. Der Prsident darf das Regionalparlament jederzeit auflsen. Die Beschlsse des adscharischen Parlaments knnen vom Parlament in Tiflis suspendiert oder vom adscharischen Premier durch ein Veto gestoppt werden. Im Mrz 2005 unterzeichneten Adscharien und der ukrainische Oblast Odessa ein Kooperationsabkommen zur Zusammenarbeit auf den Gebieten Wirtschaft und Handel, Technik und Wissenschaft sowie humanitren Angelegenheiten. Quelle: Wikipedia Tiflis - Tbilisi Bderviertel von Tiflis Kutaisi Gori Batumi - Hafenstadt am Schwarzen Meer Poti - Hafenstadt am Schwarzen Meer Adscharien Gurien Mingrelien Kaukasus Mount Kazbek Georgische Heerstrae |